Hungersignale von Säuglingen deuten
Kleine Babys wollen häufig an die Brust – acht bis zwölf Stillmahlzeiten pro Tag sind ganz normal. (Foto: Freepik)
Bremen. Für frischgebackene Eltern ist es oft gar nicht so einfach zu erkennen, wann das Baby Hunger hat. Dabei teilen die meisten Säuglinge sich von Anfang an durch bestimmte körperliche und akustische Signale mit. Es gilt diese richtig zu interpretieren. Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ erklärt, wie Eltern oder Betreuungspersonen die Zeichen richtig deuten.
In den ersten Lebenswochen wollen Babys häufig trinken. Meist sind das anfangs acht bis zwölf Mal in 24 Stunden, manchmal auch öfter. Klingt viel? „Das ist ganz normal“, so die Stillexperten.
Woher aber wissen Eltern, wann es Zeit für die nächste Mahlzeit ist?
Die Antwort ist einfach: Das Baby zeigt es Eltern durch sogenannte Hunger- oder Stillzeichen. Diese gelten auch für Flaschenbabys.
Erste Hungerzeichen sind, wenn das Baby:
- wach ist, blinzelt oder schnell mit den Augen rollt
- suchende Bewegungen mit Kopf und Mund macht, die Zunge herausstreckt oder an seinen Lippen leckt
- die Hand zum Mund bewegt und an seinen Fingern saugt
Deutlichere Hungeranzeichen zeigt das Baby anschließend, in dem es:
- unruhig ist, strampelt und die Arme bewegt
- seinen Körper anspannt und die Stirn runzelt
Weinen gilt als ein (zu) spätes Hungerzeichen
Wenn Frauen ihr Baby bereits bei den ersten Signalen stillen, kann das das Anlegen erleichtern, so das Netzwerk. Weint oder schreit ein Baby aber erst einmal, könne es die Brust vor Aufregung oft nicht gut erfassen und weniger effektiv saugen. Dann müsse das Baby erst beruhigt werden, was das Stillen weiter verzögert, erklären die Experten. Weinen könne also ebenfalls ein Hungerzeichen sein – allerdings ein spätes.
Natürlich bedeute nicht jedes Weinen eines Babys Hunger. Auch eine nasse Windel, Müdigkeit oder das Bedürfnis nach Nähe äußern Säuglinge durch Schreien und Weinen. Mit der Zeit lernen die Eltern und Betreuungspersonen, die Signale des Kindes richtig einzuordnen.
Von Bettina Lüke/dpa