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Babymöbel ade: Schritte in die Unabhängigkeit

Wann haben Gitterbett, Kinderwagen und Hochstuhl ausgedient?

Kinderwagen oder Buggys sind praktisch, damit Eltern das Kind zum Einkaufen mitnehmen oder müde nach Hause schieben können. Ab drei Jahren sollte das Kind normale Alltagsstrecken aber selbst zurücklegen. (Foto: Christin Klose)

Bremen. Kinder wachsen schneller, als es sich Eltern manchmal vorstellen können. Ehe man sich versieht, wirken das Gitterbett, der Kinderwagen und der Hochstuhl nicht mehr passend. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für Veränderung und wie können Eltern die Entwicklung ihrer Kinder unterstützen?

Bevor Eltern entscheiden, wann bestimmte Baby- oder Kindermöbel ausgedient haben, sollten sie schauen, wie weit das Kind in seiner geistigen und motorischen Entwicklung schon ist. „Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo“, sagt die Sozialpädagogin Dana Mundt. Eltern sollten es nicht mit anderen Kindern oder Geschwistern vergleichen. Dennoch gibt es allgemeine Anhaltspunkte für den Wechsel. 

Goodbye, Gitterbett – der Schritt in die Freiheit

Das Gitterbett ist ein sicherer Schlafplatz für Babys, doch irgendwann ist es an der Zeit, die Gitter wegzulassen, zumindest ein paar. „In der Regel ist das ab dem zweiten Lebensjahr der Fall“, sagt Andreas Kalbitz, Geschäftsführer der Bundesinitiative „Mehr Sicherheit für Kinder“. „Das Kind kann dann selbstständig aufstehen und aus dem Gitterbett aus- und einsteigen.“ Möglich macht dies eine Öffnung, die entsteht, wenn man mehrere Gitterstäbe herausnimmt. 

Helfen könne zudem ein Schlafsack, mit dem das Kind laufen kann, so Dana Mundt. Lange bleibt es dann aber nicht mehr im geöffneten Gitterbett. „Nach etwa einem halben Jahr kann man auf ein größeres Bett umsteigen“, sagt Kalbitz.

Auch die Schlafgewohnheiten des Kindes spielen eine Rolle. Ein Kind, das in seinem Gitterbett gut schläft und sich darin sicher fühlt, sollte nicht überstürzt in ein größeres Bett umziehen. „Wenn das Kind aber rechts und links an die Gitter stößt, sich sehr unruhig verhält oder einfach zu groß für das kleine Bett ist, sollte man wechseln“, rät er. Am größeren Bett kann zur Sicherheit ein Rausfallschutz montiert werden.

Ohne Kinderwagen und Buggy unterwegs – der Schritt in die Unabhängigkeit

Kinderwagen und Buggys sind sehr praktisch, weil man das Kind damit schnell zum Einkaufen mitnehmen oder müde nach Hause schieben kann. „Sobald das Kind aber signalisiert, dass es raus will, sollten Eltern darauf eingehen und es ermutigen, selbst zu gehen oder mitzuschieben“, empfiehlt Dana Mundt. Für den Anfang reichen kurze Wege zum Spielplatz. Nach und nach können längere Strecken ausprobiert werden, erklärt sie. 

Andreas Kalbitz rät, den Kinderwagen nicht mehr für jeden Weg mitzunehmen, sobald das Kind gut läuft. „Ab drei Jahren braucht man für die normalen Alltagsstrecken keinen Kinderwagen mehr“, so der Experte. Eltern sollten die Bewegung ihres Kindes fördern. Denn Kinder besitzen eine natürliche Neugier und das Laufen fördert ihre Motorik. „Wenn Kinder zu Hause ein sicheres Nest spüren, wollen sie von sich aus die Welt erkunden und den nächsten Schritt machen“, sagt Dana Mundt. Eltern sollten das zulassen und ihren Kindern vertrauen.

Stuhl statt Hochstuhl – der Schritt zum großen Tisch

Ein Hochstuhl ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Babyausstattung, um das Kind beim Essen sicher zu platzieren. Ab wann er nicht mehr benötigt wird, hängt auch hier von der körperlichen Entwicklung ab. Das Kind sollte sicher und selbstständig auf einem normalen Stuhl sitzen können, ohne herunterzurutschen oder umzufallen. Entscheidend ist auch die Körpergröße, die es erlaubt, von einem gewöhnlichen Stuhl aus am Tisch zu essen. 

Es gibt mitwachsende Stühle, auf denen Kinder noch im Grundschulalter gut sitzen können. „Bei diesen ist darauf zu achten, dass sie die Selbstständigkeit nicht behindern“, sagt Dana Mundt. Denn: „Kinder möchten gerne auf dem gleichen Stuhl sitzen wie ihre Eltern oder ältere Geschwister.“ Diesem Wunsch sollten Eltern nachkommen und es einfach ausprobieren. Das kann für die Entwicklung förderlich sein. „Ein Kind, das auf einem normalen Stuhl sitzen kann, braucht keine Sonderbehandlung mehr“, so Andreas Kalbitz. Für den Übergang kann eine Sitzerhöhung in Form eines Kissens hilfreich sein.

Von Evelyn Steinbach